Geburtstag Max Horkheimer

Seit dieser Zeit verband ihn eine lebenslange Freundschaft mit Friedrich Pollock, auch er ein Sohn eines Stuttgarter Fabrikanten. Nach Lehrzeit und einem Volontariat in Brüssel wurde er 1914 Juniorchef im väterlichen Unternehmen. Als Betriebsleiter und Prokurist blieb er zunächst vom Militärdienst verschont, erst 1917 wurde er einberufen. 1919 holte er das Abitur in München nach. Von 1919 bis 1922 studierte er in München, Frankfurt am Main und Freiburg. 1922 promovierte ihn mit summa cum laude in Frankfurt Hans Cornelius, dessen Assistent er danach für drei Jahre war. 1925 habilitierte er sich ebendort. 1926 heiratete er Rose („Maidon“) Christine Riekher, die frühere Privatsekretärin seines Vaters.
1930 ernannte ihn die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt zum Ordinarius für Sozialphilosophie an der Philosophischen Fakultät. Im gleichen Jahr wurde er Direktor des 1924 unter Carl Grünberg gegründeten Instituts für Sozialforschung bis zu dessen Schließung durch die Nationalsozialisten. Die Emigration führte ihn über Genf nach New York, wo er an der Columbia University mit Hilfe amerikanischer Kollegen das Institut für Sozialforschung weiter führen konnte.
1941 übersiedelte er an die Westküste nach Pacific Palisades (Los Angeles) und wurde direkter Nachbar von Thomas Mann. Sein engster Mitarbeiter und Freund Theodor W. Adorno folgte ihm wenig später. 1947 veröffentlichte er in den USA Eclipse of Reason (dt. Ausgabe: Zur Kritik der instrumentellen Vernunft, 1967) und gemeinsam mit Adorno die Dialektik der Aufklärung, zwei seiner Hauptwerke. 1949 kehrte Horkheimer an die Universität Frankfurt zurück, ihrem Ruf auf den Doppellehrstuhl für Philosophie und Soziologie folgend. 1950 konnte das Institut für Sozialforschung unter seiner Leitung (mit Adorno als stellvertretendem Direktor) wieder eröffnet werden. 1951 wurde er zum Rektor der Universität gewählt.